Twitter zum scheitern verurteilt?

Ist Twitter etwa zum scheitern verurteilt?

Ein junger Praktikant Namens Matthew Robson hat eine interessante Analyse zu Tage gebracht, in der er heraus fand, dass Twitter vorwiegend von Leuten aus bestimmten Branchen benützt wird und viele lediglich einen Account besitzen aber Twitter nicht benützen.

http://pressetext.at/news/090713016/sensationsbericht-teenager-fuehrt-analysten-vor/

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/13/0,3672,7610989,00.html

Nun bin ich eigentlich ein Twitterverweigerer weil ich in Twitter überwiegend einen Hype sah und ansonsten als Zeitverschwendung. Nun hat mich der Teufel geritten und seit gestern habe ich einen eigenen Twitteraccount und schreibe auch schon darin. Aber wen interessiert das?

Vielleicht würden einige jetzt „genau, wenn interessiert das!?“ antworten und damit ist das Dilemma von Twitter auch ganz gut beschrieben. Wo sind diejenigen, die es interessiert, was die Menschen in Twitter schreiben?

Twitter ist recht unbekannt bei den jungen Leuten die ich kenne, der junge Analyst hatte recht.
Aber das kann eine Frage der Zeit sein, bis sich das dort durchsetzt, je nachdem wie Twitter sich weiterentwickelt. Es fehlt an der Usability, möchte ich behaupten.

Entwicklung gefordert

Was bei Twitter unangenehm ist und manches Marketing über Twitter zunichte machen könnte, das ist Twitterspam.
Ich habe heute einen aus meiner follow-Liste gestrichen weil von ihm zu viel Tweeds kamen, und das obwohl ich gerade mal den zweiten Tag dabei bin. Seine Beiträge dürften für viele interessant sein, aber nicht alle sind es für mich. Wie filtere ich nun seine Beiträge oder halte seine Tweeds davon ab, auf meinem Feeder (Twitter-Account) zu erscheinen?
Wenn einer schon meinen Feed voll schreibt, wie würde das aussehen, wenn ich 10 Leute hätte die alles zudichten?
Ich würde keine Nachricht von anderen mehr finden, hätte viel zu tun das zu sortieren.

Ich glaube, dass Marketing mit Twitter noch an den Unzulänglichkeiten von Twitter scheitert.
Schon die „Homepage“ bei Twitter lässt wenig Raum für Marketing.
Siehe mein Profil: https://twitter.com/123koenig
Lediglich ein „Bild“ lässt sich einbinden und je nach Monitor/Fenster-Größe ist der Platz beschränkt.

Jugendliche lieben es aber, ihr Profil einzurichten so individuell es nur geht und auch ältere haben noch Spaß daran.
Der Community-Faktor fehlt noch etwas im Twitter-Account.
Damit Twitter richtig angenommen wird, muss einiges in die Entwicklung des Profils gesteckt werden und eine Deutsche Version braucht es ebenfalls, denn viele junge Leute können gar kein Englisch (viele können auch kein Deutsch…).

Falsche Zielgruppe?

Diejnigen die hauptsächlich und intensiv mit Twitter kommunizieren (oder monologisieren), stammen aus den Branchen IT, EDV Medien und Marketing. Ich selbst wurde schon einige Zeit von Marketing Fachleuten „bearbeitet“, doch endlich Twitter toll zu finden und als DAS Marketing Instrument der Zukunft.
Zeitung, Fernsehen, Webseiten, Foren, Blogs, alles out, aber Twitter bringt den Frühling in die Marketing Welt!

Oder?
Eher doch nicht, das ist meine Meinung und darum verweigerte ich mich auch Twitter bis gestern. Und tatsächlich, so recht geht es mir nicht auf, wo ich in Twitter meine Kunden finden sollte?
Denn viele der Leute dort die ich fand, sind in meiner Branche oder eben im Marketing-Akquise.

Und sich selbst hinterfragt: Würde es junge Leute reizen, sich mit IT-Leuten und Marketing-Spezialisten in Twitter zu unterhalten?
Genauso spannend könnte die Frage nach einen Versicherungsvertreter sein.

Wie sieht die Lösung aus?

Ich weiß es nicht, wie die Zukunft von Twitter aussieht. Vielleicht habe ich recht und Twitter ist nur ein Hype und in 2 Jahren interessiert es keinen mehr.
Aber andererseits hat Twitter etwas, es ist ähnlich wie das Gefühl, das man hatte, als man zum ersten mal mit SMS kommunizierte. Es ist ein Gefühl, das man nicht gut beschreiben kann und das durchaus dazu verhelfen könnte, dass sich junge Menschen und die breite Masse sich mehr für Twitter interessiert.
Und wenn dann noch einige Features mehr in Twitter wären, wie mir zum Beispiel Kanäle fehlen, womit ich nur gezielt Personengruppen anschreibe aber nicht die Öffentlichkeit. Die „Gemeinschaft“ die ich mir aufbauen möchte, also meine Freunde oder Geschäftskollegen oder Kunden, kurz, sortierte Follower mit denen ich unterschiedlich kommunizieren will. Ähnlich einem Chat mit privaten Bereichen.

Man kann es schwer beschreiben das Twittergefühl, das muss jeder für sich spüren.
Es schadet nicht, es auszuprobieren, denn Verpflichtungen gibt es nicht.

http://www.twitter.com

…leider nur in Englisch und Japanisch.

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