Als ich zu Twitter überredet wurde, hatte ich schon eine Ahnung, dass Twitter seine Unschuld durch zu viele „Marketing-Spezialisten“ verlieren wird und im Zuge davon auch langweilig. Nach einer Weile Twittern trat die Ernüchterung bei mir ein, massenweise Twits (Postings) ohne originäre Inhalte sondern Hinweise auf das, was andere geschrieben haben. Damit meine ich nicht nur Retweets.
Wie schaut das aus?
RT @Name: RT @Name2: Hier ein kurzer Hinweis der kein Satz ist weil zu kurz mit folgendem Link: kurz.xx/i4hf5y
Macht das Spass, so etwas zu lesen? Sicher nicht. Und um zu wissen ob es wirklich wertvoll zu lesen ist, müsste man auf den Link klicken, die Ladezeit abwarten und den Artikel lesen.
Schön, das funktioniert sogar, kostet aber Zeit und so schnell kann man gar nicht den Artikel lesen, wie neue Twits dieser Art über den Ticker laufen, durchmischt mit vielleicht originären Inhalten.
Eigentlich bin ich doch bei Twitter, weil ich dort Kurznachrichten lesen und versenden will und keine Artikel oder ganze Webseiten. Twitter und Kurznachricht bedeutet, es geht schnell, die Nachricht zu lesen und zu erfassen, heißt also ich kann das nebenher tun bei dem was ich sonst so mache.
Aber stattdessen finde ich keine Kurznachrichten sondern regelrechte Linklisten in meinem Account, die mich auf Langnachrichten verweisen. Wollte ich Langnachrichten lesen, würde ich die betreffenden Portale oder Seiten besuchen und mir die Zeit nehmen.
Und die echten Kurznachrichten scheinen nur noch störend zwischen all dem Marketing-Verlinken zu sein.
Warum also nicht die Links gesammelt auf dem eigenen Blog bereithalten und einmal nur auf diese Seite verlinken?
Nicht, dass es keine Verlinkungen und Retweets geben sollte, aber wie befürchtet, nimmt es zeitweise überhand. Aus dem Grund hatte ich schon manche wieder aus meiner Follower-Liste rausgeworfen.
Verlinkung auf fremde Beiträge ist leichter als einen eigenen Satz zu formulieren und erheblich leichter als einen eigenen Artikel zu schreiben und diesen zu verlinken. Würden mehr Sätze mit eigener Aussage in 140 Zeichen formuliert werden müssen, würde nicht mehr so viel getwittert werden (abgesehen von dem Smalltalk). Einen sinnvollen Satz in 140 Zeichen zu pressen kostet Hirnschmalz, denn viele Worte zu benützen ist leichter.
Soll ich ebenso verlinken?
Eigentlich sollte ich aus Marketing Aspekten diesen Artikel ebenso in Twitter verlinken. Aber das tue ich nicht. Google und Co. liest das sowieso was ich hier schreibe, irgendein Twitterer findet das und verlinkt meinen Artikel in Twitter. Warum sollte ich mir also die Arbeit machen? Und etwas Neues zum Verlinken sollen die Twitterer ja auch haben.
Aber hier verlinke ich, und zwar auf den Artikel der mich dazu inspiriert hat, meine Meinung dazu zu äussern und auf meinen Kommentar dort. Vielleicht hat der Eine oder Andere auch eine Meinung zu dem Thema?
Ein Kommentar zu Verlinker statt Texter in Twitter