WordPress 3.0 ist nun auch in deutscher Version erhältlich, also eigentlich kein Grund mehr vorhanden, es nicht zu installieren. Oder?
Ich habe von manchen Usern gelesen, dass sie sich Sorgen machen wie sie denn nun das Update auf 3.0 machen sollen. Aber im Prinzip ist es ganz einfach:
Im Backend erscheint eine Leiste (bei mir war sie beige/hellgelb) die auf das Update hinweist und wenn man dort drauf klickt, kommt man zu dem Menü mit dem automatischen Update.
Da sollte man dann genauer hinschauen und das automatische Update wählen wo auch die de-DE Version zum herunterladen erscheint. Einmal drauf geklickt und schon läuft das im Hintergrund und nach recht kurzer Zeit ist es fertig und die WordPress Version heißt nun 3.0.
Wenn es nicht so einfach läuft, ging wohl was schief und dann wird es spannend.
Ich konnte mir es leisten, einfach so auf den automatischen Update-Button zu klicken, zum einen weil ich automatische Datenbanksicherungen per Email bekomme und zum andern, weil ich als Profi keine (größeren) Probleme habe, um ein zerschossenes WordPress wieder in die Gänge zu bekommen.
Darüberhinaus ließ ich es darauf ankommen, weil mir die Erfahrung hilfreich bei den Installationen meiner Kunden ist.
Aber mit Erfahrung sammeln war es nichts, das Update lief einwandfrei in sehr kurzer Zeit und auch kein Plugin oder sonstige Einstellungen machten Probleme. Nichts, absolut nichts zu meckern (sind WordPress Entwickler etwa von einer anderen Welt?).
Gut, so lief es bei mir, aber ich weiß bei bestimmten Kunden wird das nicht so laufen, manche haben eine veraltete Datenbank und laut Vertrag mit deren Hostern ist es nicht so einfach, diese zu wechseln. Auch PHP 5 ist nicht bei allen Hostern selbstverständlich.
Da heißt es, zuerst nachschauen welche Datenbank und PHP Versionen laufen und dann Datenbank als auch WordPress-Daten sichern. Wer sich mit phpmyadmin und Datenbanken nicht so gut auskennt, sollte auf ein Sicherungstool des Hosters zurückgreifen, falls eines angeboten wird. Ansonsten ist es besser, die Finger von der Datenbank zu lassen, denn „Drop Table“ heißt nicht, dass die Datenbank-Tabelle (in Wirklichkeit ist meistens eine Tabelle gemeint und nicht die ganze Datenbank) gesichert wird, sondern das exakte Gegenteil. Bei Bedarf also die alte Datenbank löschen und den SQL-Dump auf die neue Version 5 aufspielen und dann nachschauen, wie der Hoster den Zugriff auf PHP 5 ermöglicht (manche brauchen dazu im .htaccess spezielle Befehle wie AddType x-mapp-php5 .php und AddHandler x-mapp-php5 .php).
Auch die Daten die nicht in der Datenbank stehen, sollten nicht vergessen werden (meistens stehen sie im Verzeichnis wp-content, aber manche Plugins schreiben auch woanders hin oder User laden per FTP ins Hauptverzeichnis „/“ und verlinken nach dort). Normalerweise werden diese nicht überschrieben und WordPress-neu überschreibt auch nicht die Config-Datei, sondern übernimmt diese. Heikel wird es erst, wenn User nach einer vermurksten Installation (meistens ist ein schlecht programmiertes Plugin oder Theme daran schuld) frustriert und in Panik das ganze WordPress vom Server löschen, in der Hoffnung damit auch die Fehler beseitigt zu haben. Leider haben sie dann auch ihre ganzen anderen Daten gelöscht, zum einen die Konfiguration, dann das Theme und die Plugins und vor allem auch die Bilder und andere Mediadaten und vielleicht so einiges mehr. Das kostet richtig viel Arbeit, das alles wieder ins Lot zu bringen, sofern es überhaupt noch möglich ist. Die Datenbank speichert nämlich nicht alle Inhalte einer Seite.
Eine komplette Sicherung des WordPress-Verzeichnisses auf dem Server verhindert zwar, dass die Daten verloren sind, garantiert aber nicht, dass es hinterher so aussieht wie zuvor, denn je nachdem was gelöscht oder verändert wurde, stimmen auch die Einstellungen nicht mehr (wer weiß noch die Einstellungen im Kopf?) und die Daten finden nicht mehr zum Seiteninhalt. Das gibt viel Handarbeit, denn wer so 10.000 Seiten mit Bildern und Videos angelegt hat, dürfte es schwer haben, alles wieder zueinander passend zusammenzufügen.
Manche sind so schlau, und machen eine parallele Installation und möchten dann die Daten herüberziehen, sobald die neue Installation läuft. Aber das kann auch gewaltig schief gehen, denn es gibt nur ein Original mit den richtige Pfaden und Einstellungen und manche Plugins und Themes füllen die Datenbank fleißig mit ihren eigenen Pfaden und Einstellungen, so dass hinterher nichts mehr zusammen passt. Wer sich in diesem Durcheinander dann nicht genau auskennt und weiß wo zu suchen ist, hat verloren.
Fazit: Ein WordPress-Update kann super einfach gehen, in wenigen Sekunden per Mausklick, oder aber sie kann auch zu einem kleinen Armageddon für den Blogbetreiber werden. Dazwischen gibt es einige Stufen, je nach Glück, Konfiguration und Hoster.